So geht das ... oder etwa nicht?

In der Social Media Gemeinde schwärmen sie wie die Hummeln. heran. Menschen, die unter einer psychischen Krise leiden erhoffen  in der "virtuellen" Welt Antworten, Verständnis und Anerkennung zu finden.  Es gibt hunderte von "Gruppen", die sich u.a. mit der Agoraphobie, den Panikattacken oder generell der  Angst beschäftigen. Jeder soll und darf sich beklagen, jammern oder auch sein Herz ausschütten. Fast jeder erhofft eine oder mehrere Antworten zu finden, die ihm den Weg aus der Störung aufzeigen werden, den ein anderer Betroffener mit Erfolg gegangen ist.  Es werden verordnete Medikamente verglichen, Befindlichkeiten ausgetauscht oder es werden Ratschläge erteilt. 

 

Es finden sich Experten, Coaches, Berater oder einfach ein Zusammenschluss von Betroffenen (ähnlich einer Selbsthilfegruppe). Es geht um clevere Slogans (Marketing) um sich die labilen, verzweifelten Menschen ins Boot zu holen oder auch um die scheinbar gegenseitige Hilfe. Es ist in der Tat nicht einfach einen kühlen Kopf zu bewahren und für sich die Spreu vom Weizen zu trennen. Nicht jeder Wortlaut offeriert einen "Gutmensch". Ähnlich wie in der Politik wird taktiert und traktiert. Es erfordert Geduld und Mut. 

 

Tatsächlich fühlen wir Menschen uns wohler, wenn wir Anleitungen in der Hand halten. Wir umgeben uns gerne mit Gewohnheiten, Sicherheiten und möchten so gar nicht kopflos in eine Situation geraten. Wenn wir wissen, dass ein anderer genau diesen Weg mit einem positiven Ergebnis gegangen ist, werden wir ihn auch wählen. Wir möchten ja auch genauso ans Ziel und fühlen uns erleichtert, wenn wir nicht auf Ungewissheit treffen. So werden innerhalb der verschiedenen Gruppen Medikamente "empfohlen" "Die musst Du nehmen, die haben mir geholfen" oder "Diese Buch musst Du lesen" "Diesen Therapeuten, Arzt, Coach solltest Du ausprobieren!"... Es gibt kein Ende von klugen Ratschlägen. Schließlich ist der Lesende verzweifelt, weiß einfach nicht mehr weiter und klammert sich an Alles und Jeden.  Fast jeder probiert und hangelt sich von einer Experten-Gruppe zu nächsten, nur um diese oftmals wieder mit großen Frust oder Enttäuschung zu verlassen. Nicht selten entstehen Dispute und hitzige Diskussionen. Es wird beleidigt, belehrt oder gewusst. So schön einfach schreibt es sich aus der Distanz. Mutig werden alle Buchstaben getippt, denn die Emotion des Gegenüber erschallt nur aus der virtuellen Ferne. Cybermobbing, Troll-ing heftet sich stets mit an. Therapien werden von manchen "alten Hasen" belächelt. "Das hilft doch alles nichts!". Es wird sich gegen die Fachleute verbündet, auf Fachärzte geschimpft oder Therapeuten an den Pranger gestellt: "Die kennen sich doch selbst nicht aus!".  Der Frust wird geteilt - oder auch nicht! 


Verbleiben viele  Fragen! Gibt es überhaupt diesen einen, wahren oder vielmehr richtigen Weg aus der Angststörung? Gibt es diesen erfolgreich gegangen Weg. der einfach nur noch zu nach zu gehen ist? Gibt es diese zu schluckende Pille, die alles wieder einfacher macht, was plötzlich so schwierig wurde? Darf ich den motivierenden Worten der "Social-Media-Experten" glauben, die sich selbst als hochgradig erfolgreich und qualifiziert einstufen, wenn es um "ihr" Behandlungsangebot gibt? - Stellt Euch auch die Frage, warum diese Menschen das Social Media Network in dieser Form nutzen, um auf "Beutefang" zu gehen?  Hinterfragt auch warum manche "Experten" nicht mit den Krankenkassen abrechnen oder aus welchen Gründen "Gruppen" aufgebaut werden, die eine kostenlose "Einführung" bewerben?  Überlegt ob es zu Eurem Vorteil ist sich diese Anleitungen zu holen und/oder auf Anerkennung/Verständnis zu hoffen? Denkt nach, wenn ihr Euch unter Gleichgesinnten bewegt und legt nicht jedes gelesen Wort auf die Goldwaage.! 

 

Geh´ Deinen Weg! Du kannst lesen, was andere Köpfe schreiben oder erzählen. Über ihre Erfahrungen, ihre Wege, ihre Gedanken, aber gehe Deinen eigenen Weg.. Nimm´ einfach Teile davon mit, aber nicht alle (ohne Bedingung). Jeder hat seinen eigenen Weg zu finden und zu gehen und keiner wählt stets weise  sogleich den Richtigen, der  treffsicher in die richtige Richtung führt , der für alle Menschen passt. Die Umstände im Leben eines Menschens sind oftmals sehr verschieden. Eine Angststörung aufzulösen bedarf keiner "Technik", keinerlei "Lexika".  

 

 

 

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