AGoraphobie F40.0

Als Agoraphobie (griechisch Agora "Marktplatz und Phobos "Furcht") bezeichnet man eine psychische Störung bzw. ein Krankheitssymptom aus dem Fachbereich der Psychiatrie. Es handelt sich um eine krankhafte Angst, die sich bis zu einem Zustand von Panik steigern kann und bei dem Betroffenen dazu führt, dass er bestimmte Orte meidet. Dieses Verhalten kann im Extremfall dazu führen, dass die eigenen Wohnung nicht mehr verlassen werden kann.  Eine Agoraphobie liegt auch dann vor, wenn Menschen aus Furcht vor einer Angstattacke weite Plätze oder Reisen allein oder generell vermeiden.

 

Vordergründig sitzt die Angst einen Kontrollverlust zu vermeiden. Die Betroffenen befürchten so etwa, dass sie im Fall einer Panik oder potenziell bedrohlicher Körperzustände nicht schnell genug flüchten könnten. Die Agoraphobie tritt häufig zusammen mit einer Panikstörung auf. Diese Angst vor weiten Plätzen wird in der Psychologie "Platzangst" genannt, ein Terminus, der in der Umgangssprache für den entgegengesetzten Angstzustand verwendet wird, nämlich Klaustrophobie (Angst vor engen Räumen), die in der Fachsprache als Raumangst bezeichnet wird. (isolierte Phobie gemäß der Norm ICD-10 F40,2).

 

Das Hauptmerkmal einer Agoraphobie ist eine grundlose oder unrealistische Angst vor bestimmten Orten oder Reisen. Diese Angst entzieht sich der willentlichen Steuerung und kann auch durch rationale Argumente nicht beseitigt werden. Betroffene zeigen in der Regel ein starkes Verhalten des Vermeidens, da in unterschiedlichen Ausmaß Panikattacken auftreten können. Die Angst kann sich darauf beschränke öffentliche Plätze oder Geschäfte zu betreten, wobei speziell Menschenansammlungen vermieden werden. In ausgeprägten Fällen setzt die Angst bereits in der Wohnung ein, so dass diese nicht mehr verlassen wird und der Betroffene sich seinem kompletten sozialen Umfeld entzieht. 

 

 

 

Agoraphobie mit Panik  F40.01

Die Angststörung mit den schlimmsten Auswirkungen ist die Panikstörung mit Agoraphobie. Von einer Panikstörung spricht man bei wiederkehrenden, unerwarteten, nicht durch äußere Umstände ausgelöste Panikattacken.

 

Panikattacken können so schlimm sein, dass Betroffene glauben zu sterben oder verrückt zu werden. Die Symptome einer Panikattacke können so extrem verlaufen, wie bei einem echten Herzinfarkt. Solche Erlebnisse können den stärksten Menschen verunsichern oder einschüchtern. So ist es nicht verwunderlich, wenn Betroffene versuchen alle Situationen zu meiden, in denen sie schon einmal eine Panikattacke erlebt haben oder von denen sie glauben, dass sie eine Panikattacke auslösen könnten. Weil Betroffene in der Folge vor allem öffentliche Plätze und Menschenansammlungen meiden, spricht man von einer Agoraphobie. 

 

Die ständige Angst vor einer Panikattacke führt zu inneren Anspannung, was zu vegetativen Symptomen führt. Die Symptome wiederum werden als Anzeichen einer beginnenden Panikattacke fehlinterpretiert, was die Anspannung weiter erhöht, die Symptome noch verstärkt und schließlich eine Panikattacke auslösen kann.