Warum mache ich das?

Ich habe mich viele Jahre, für das, was ich erlebte und war, geschämt. Aber vor einigen Jahren hatte ich beschlossen, dass nicht mehr zu tun. Ich hatte mich mehr als eine Dekade vollkommen von der Welt ausgeschlossen, verschlossen, weggesperrt und ausschließlich nur in der Wohnung/im inneren eines Hauses gelebt. Das Leben hatte ich nicht mehr spüren können. Jeder Tag war geprägt von der Angst vor möglichen Panikattacken und gesundheitlichen Sorgen. So entstand Raum für weitere Belastungen und ungünstige Lebensumstände.

 

2010 gelangte ich an einen Punkt, an dem ich mein Leben, wie es war endlich akzeptieren und annehmen konnte, mich nicht länger schämte, weil ich nicht immer geradeaus hatte laufen können. Ich war nicht gewillt noch länger meine Fassade zu erhalten, die uns oft die Gesellschaft aufdrücken will. Ich wollte endlich ein Mensch mit Ecken und Kanten sein und bekam endlich auch die Stärke auf Menschen zu verzichten, die mich negativ bewertet hatten und haben. Ich wäre auch heute nicht der Mensch, der ich bin, wenn ich nicht genau diesen Lebensweg erlebt hätte. Vermutlich wäre ich ein sehr oberflächlicher, eingebildeter Mensch geworden, ein selbstsüchtiges, verwöhntes Einzelkind. Diese Weg von mir war ein notwendig zu gehender Weg gewesen. Wenn Dich mein Weg interessiert, kannst Du mich gerne kontaktieren. 2010 habe ich auch eine Biographie geschrieben, die in der Schublade liegt. Ich habe sie bis heute noch nicht veröffentlicht. Vermutlich wird es in naher Zukunft entstehen. Ich suche nach einem Verlag, der mir dieses ermöglichen würde. 

 

Ich erstellte diese Seite und auch das Online-Projekt auch aus mehreren Gründen, Ich möchte jeden mir möglichen, wenn auch "kleinsten" Schritt gehen, um eine "Enttabuisierung" psychischer Erkrankungen oder Lebenskrisen zu bewirken. 

 

Der, der offene Worte findet, wird auch von Menschen angehört, die zuhören wollen. 

Es ist der Stein, der ins Rollen gebraucht werden muss und wenn er an Geschwindigkeit verliert,

sollte man ihn erneut in Bewegung versetzen. 

 

Es gibt viele Menschen auf der Welt, deren Seele gelitten hat und leidet. und unsere Gesellschaft sich derer verschließt. Aus Unsicherheit, aus Angst, aus Scham, aus Bedenken, aus Vorurteilen und aus Sorge auch einmal in eine solche Lage geraten zu können. Es gibt viele Gründe, unendlich viele Gründe. Niemals sollte es nur ein kurz aufflammendes Thema sein, wenn es einen Menschen - als Betroffener oder Mitbetroffener persönlich berührt. Wir sollten uns stets mit offenen Augen unser Umfeld ansehen und unsere Bereitschaft zu einem aktiven Handeln und Helfen niemals aus den Augen verlieren. 

 

In vielen Fällen wäre eine Hilfe möglich. Manchmal scheitert sie aus vielerlei Gründen. Diese Gründen können sehr facettenreich sein und zu zahlreich um sie an dieser Stelle aufzuzählen. Heute bin ich soweit, dass ich Ballast abwarf, in dem ich das Online-Projekt betreibe, diese Seite aufsetzte oder den einen oder anderen Betroffenen im Alltag unterstütze. Ich habe noch viele Ideen zu weiteren Projekten im Kopf. Von den allermeisten Dingen habe ich mich befreien können. Die weiteren Meter werde ich auch noch gehen. 

 

Sich selber zu begegnen, bedeutet immer "Arbeit" an sich und seinem Umfeld. Ich möchte Mut vermitteln, Zuversicht in Worte fassen und für Verständnis appellieren. Ich möchte Menschen bewegen genauer hinzusehen. Auf Ihr Umfeld, auf Ihre Familie, Freunde und Kollegen, auf Ihre Nachbarn und flüchtigen Begegnungen. Jeder kann schnell in eine schwierige Lebenslage geraten, in der er plötzlich auf dem Boden kauert und auf eine sich entgegen streckende Hand wartet, die ihn wieder hochzieht. Damit er sich wieder erheben kann. Vielleicht bist Du der Mensch, der eines Tages seine Hand jemandem entgegen streckt oder Du bist der Mensch, der dankbar eine Hand annimmt.