Nein - ich schreibe jetzt nicht über Corona!

Egal was wir tun. Es geht um den Virus.

Corona beschäftigt uns Tag und Nacht.

Es verfolgt uns in den Medien und im Alltag. 

Insgesamt herrscht eine große Verunsicherung.

 

Experten diskutieren. Zahlen von Erkrankungen und Sterbefällen werden uns knüppelhart um die Ohren gehauen. Im Supermarkt herrscht angehende Einkaufsnot, wenn ganze Regale wie leergefegt vorzufinden sind. Unfassbar sind die Schlachten um Toilettenpapier und Hygieneartikel.  Der Egoismus schwingt sein Zepter.

 

Menschen reagieren sehr unterschiedlich auf die "News" of each day. Manche ängstlich, andere mit, bennen wir es so, egoistischer Abgebrühtheit. Zwischen nackter Angst auf das was kommen könnte, sowie wirtschaftlichen Sorgen hängen die meisten plötzlich neben ihren durchorganisierten Alltag und werden brutal "entschleunigt". Der Schock ist da. Die viele Zeit birgt Sinn und Nutzen zugleich.

 

Der soziale Rückzug trifft viele hart. Aus diesem Grund ist es wichtig alle Möglichkeiten, die wir haben zu nutzen, um Kontakte zu halten. Einsamkeit schmerzt. Sie ist eine Weile gut auszuhalten, aber irgendwann geht sie tief. Immer wieder habe ich in den letzten zehn Jahren ganz traurige Nachrichten von Betroffenen bekommen, die aufgrund ihrer Angsstörung den kompletten sozialen Rückzug erleben. Tatsächlich kann eine Angststörung so enden, dass der Betroffene nur noch in den vier Wänden sitzt und kaum noch Kontakt hat. Kontakt auch kaum noch aushält. Und Einsamkeit kann sich irgendwann unaushaltbar anfühlen.

 

Hier kann das Internet eine große Stütze sein.. Ein kurzer Austausch: Wie geht es Dir heute? - Oder ein nettes, schönes Bildmotiv kann wahre Wunder bewirken. Ich finde es großartig, dass sich viele auch ganz besondere Gedanken machen. Jener Musiker, der aufgrund der aktuellen Lage kein Konzert mehr geben kann, aber seine Gitarre im eigenen Wohnzimmer spielt und sich dabei den Frust vom Leib singt. Er möchte diese Momente mit den anderen teilen und macht es einfach. Ein Funken Hoffnung geben!

 

Oder der Autor, der sich sein Buch schnappt, einfach einige Zeilen vorliest und es mit seinen Freunden, Bekannten und Fans teilt. Die vielen kleinen Momente können so unendlich "groß" werden. Menschen, die eine Angststörung haben können manchmal unglaublich "feinfühlig" agieren und wachsen in diesen Momenten so unglaublich. Sie beruhigen andere, denen die Panik im Gesicht steht oder finden schlicht und einfach berührende Worte. Genau aus diesem Verhalten sollten auch sie erkennen, wie "stark" sie eigentlich sind. Denn genau jene Menschen kennen "Ausnahmesituationen". Aber oftmals ist es genau für diese "kleinen Helden" schlicht und einfach selbstverständlich. 

 

Panikattacken fühlen sich genauso elendig an. Sie sind nicht zu kontrollieren, aufzuhalten und zu stoppen. Auch wenn sie nicht vergleichbar mit einer Pandemie sind - so katapultieren sie Betroffene ebenso in ein extremes Erleben von Kontrollverlust.

 

Generell ist zu bemerken. Man hilft sich! Und das können wir alle gerade gut gebrauchen. Vernünftiges Verhalten, ein offenes Ohr für die Nöte der anderen streichelt auch durchaus die eigene Seele. Es geht nicht um die randvoll gefüllten Terminkalender, um die nächste Beförderung oder jenen ironischsten Bericht über den Wahn der "Coronia-aner". Es geht um Menschen. Es geht uns alle etwas an!


Es ist gut über Angst zu reden, sowohl laut als auch leise. Denn menschlich sein ist keine Schande.

 

Bleibt gesund!

 

 

 

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