Nur ein weiterer Angst-Aufguss?

Schon seit Wochen

besitzt die Normalität den Charakter von Wackelpudding.

Von allen Seiten gibt es "Regeln", Anweisungen, Sichtweisen, Prognosen .

Und auf was sollen wir hören?

 

Der täglich Griff zur Maske ist bereits Alltag, das Händeschütteln wird langsam zu einer blassen Erinnerung. Einkaufen ohne Mimik, spontane Partys oder ein lustiger Kinoabend werden zum gedanklichen Wunschtraum. Schon seit Wochen regelt der Virus alles ab. 

 

#WirVsVirus Hackathon ein guter Ansatz. Denn was sind wir gerade? Durcheinander, verwirrt und auch ohnmächtig? Eine Panikattacke, die Angst vor der Angst - vor allem steht nun ein riesiges Monument, Corona.  Alles verlagert sich. Es ist nicht die nächste Schwindelattacke, die den Boden unter den  Füßen wegziehen könnte, vielmehr ist es Corona. Auf allen Seiten prasselt das Thema auf uns ein. Verschwörungtheoretiker schießen wie Pilze aus dem Boden - so viele Hobby-Virologen gab es noch nie.  Noch nie sah eine Zukunft so ungreifbar aus, so düster.  Verschiedene Stufen der Lockerungen klingen schlichtweg verlockend. Aber sind sie das?

 

Das alles kann verunsichern, verwirren. Besonders jene Menschen, deren Seelenlage eh in einer Schieflage liegt. Zu den gesundheitlichen Ängsten scharen sich exzistenzielle Ängste oder auch soziale Ängste. Es ist schön, wenn Menschen ihre Sorgen teilen können.  Deswegen ist es gerade wichtig sich gegenseitig zuzuhören und die Sorgen und Nöten des anderen Ernst zu nehmen. Egoismus, den wir allzugern an den Tag legen, ist in dieser komplexen Lage fehlplatziert. Es gibt diejenigen die absolut "cool" reagieren und auch jene, denen die Panik im Gesicht geschrieben steht und natürlich die kompletten Ignoranten. Corona bedroht Existenzen und schlichtweg unsere Nerven. Schnell sind Menschen emotionale überfordert, von der Lage, von Convid-19 und reagieren reizbar und neigen zu Besserwisserei. Doch im Moment wissen wir alle nichts besser. Wir müssen schlichtweg dadurch. Welche Maßnahmen sich als richtig und klug erweisen? Auch das wissen wir nicht mit Sicherheit. Wir sollten uns alle auf unser Menschsein bestimmen.

 

Ich lebe in einer Gegend, wo der Tourismus ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor ist. Während des Lock-Downs fiel mir auf, dass auch in der Natur so vieles plötzlich verändert war. Noch nie zuvor habe ich am Straßenrand so viele Enten hier friedlich  marschieren sehen. Seit einigen Tagen schwirrt der Tourismus wieder heran und die Enten zogen sich zurück. Mit den Touristen kehrt auch viel Angst zurück. Sie steht fest in vielen Gesichtern und schreibt sich in Worten.

 

Wie gehen Menschen mit Convid-19 um, wenn sie sowieso schon den ganzen Tag über ihre Angst nachdenken (müssen)? Wenn plötzlich der Supermarktbesuch mit Maske zum noch größeren Albtraum wird? Schwitzend, keuchend und überlebend an der Kasse zu stehen. 

 

Verändern sich unsere Gesprächsinhalte? Hören wir uns gegenseitig besser zu? Wachsen wir zusammen? Oder bekämpfen wir uns noch mehr? Wir sollten uns auf unser Menschsein besinnen, uns gegenseitig helfen und bestärken. Wir können versuchen ein offenes Ohr für die Nöten des anderen zu haben, anstatt im Fluss der Schnell-Lebigkeit zu ruden. Solidarität klingt gut, beruhigt. Viele Berufsgruppen sind die Verlierer von Convid-19. Und auch die Unbeschwertheit vieler Kinder ...

 

Zusammenrücken, untersützen, solidarisch sein!