Lohnt sich für mich eine weitere Therapie?

Bist Du Therapie-gefrustet? Hast Du schon viel probiert und trittst immer noch auf der Stelle?

Was gibt es für Möglichkeiten?

Lohnt sich ein neuer Anlauf überhaupt noch?

 

Therapie ist ein wesentliches Wort für  Menschen, die sich tief in einer Krise befinden. Therapeutische Hilfe zu bekommen verspricht Hoffnung endlich aus der schweren Zeit hervor zu krabbeln. Gleichzeitig vermittelt es  den meisten auch Unruhe. Wie wird es werden? Was muss ich dafür tun? Es beginnt eine spannende Zeit, denn eine Therapie stellt immer eine Chance dar. Jede Krise bedeutet eine große Chance sich zu verändern. Ist eine Krise eingetreten, war zuvor etwas in Schieflage geraten. Manchmal wurde es nicht bemerkt oder auch ignoriert.

 

Besonders bei Ängsten und Depressionen bewährt sich die Durchführung einer Verhaltenstherapie. Bei der Verhaltenstherapie stehen die aktuelle Situation und die Probleme im Vordergrund. Gemeinsam mit dem Therapeuten besinnt sich der Patient auch auf seine Stärken und lernt sie zu nutzen. Ziel einer Verhaltenstherapie ist es u.a. neue Sichtweise zu entwickeln. Kurzum alles was der Mensch gelernt hat, kann er auch wieder verlernen. Das ist besonders bei Angstpatienten wesentlich, die z.B. eine Busfahrt als den totalen Horror bewerten und erleben. Ihre Ängste sind mit Orten verknüpft und schon ein Wort und die eigene, bildhafte Vorstellung sich dort aufzuhalten, kann Symptome oder sogar eine Panikattacke auslösen. Es geht nicht ausschließlich um die Schreckgespenste der Kindheit, sondern vielmehr um das aktuelle Leben. Rund 80 Prozent der Menschen fühlen sich nach einer Therapie besser. Aber nicht jeder erlebt eine Therapie als Hilfe. Es gibt auch Menschen, die eine Therapie abbrechen oder keine Besserung erfahren. Was passiert dann? Übernimmt z.B. die Krankenkasse eine zweite oder dritte Behandlung? Heißt es für mich dann ich bin ich nicht therapierbar?

 

In manchen Fällen bricht der Patient die Therapie von sich aus ab. Oft werden Gründe genannt wie eine allgemeine Unzufriedenheit mit dem Verlauf der Therapie oder dem Therapeuten. Manche Patienten scheuen die Anfahrt oder haben Schwierigkeiten die Stunden im Alltag zu organisieren. Einzelfälle bewerten keine weitere Notwendigkeit mehr für die Therapie und fühlen sich wieder gefestigt genug. Es gibt auch Betroffene, die trotz Therapie keine Veränderung spüren. Und es gibt auch Fälle, da dirigiert die Abwehrhaltung.  Immer wieder suchen Betroffene dann nach alternativen Wegen und sind auf der Jagd nach neuen Impulsen. Ist die klassische Therapie fehlgeschlagen, hofft der Patient die Lösung seiner Probleme durch alternative Angebote zu finden. Manche Menschen starten in ihrer Verzweiflung eine wahre Odyssee und jagen durch sämtliche Therapiearten, bis sie irgendwann gefrustet zur Aufgabe neigen.

 

Natürlich ist ein Therapieabbruch nicht ideal. Aber manchmal passiert es. Wichtig ist dennoch den Kopf nicht in den Sand zu stecken. Ob die Zusammenarbeit mit dem Therapeuten klappt, kann anhand von "Probe-Sitzungen" bereits im Vorfeld herausgefunden werden. Hier ist das "Bauchgefühl" ein guter Wegweiser. Wenn während einer Therapie die Behandlung ins Stocken gerät, kann das auch passieren. Manchmal hilft da ein ehrliches und offenes Gespräch zwischen Behandelnden und Patient. Eine Therapie verläuft positiv, wenn der Patient es schafft sich zu öffnen.

 

Manchmal erreicht der Betroffene seine Besserung erst, wenn er mehrere Wege gegangen ist. Viele einzelne Etappen können eine positive Entwicklung formen. Gelegentlich sitzen Blockaden so fest, dass auch ein Therapeut sie nicht gleich lösen kann. Therapie lohnt sich immer. Sie bietet immer eine Chance etwas über sich und auch über andere Menschen zu lernen. Auch wenn der Erfolg nicht gleich greifbar ist, kann er sich dennoch nachhaltig zeigen. Verhaltensänderungen benötigen manchmal Geduld und Zeit. Es ist ein Prozess, der im Inneren des Menschen´s startet.

 

Besonders Menschen, die unter eine generalisierten Angststörung leiden erleben ein festgefahrenes Denken und können sich nur sehr schwer auf Veränderungen einlassen. Diese Veränderungen sind aber wesentlich, um das stetig kreisende Denken um die nächste Angst zu durchbrechen. Der Therapeut versucht hier den gedanklichen Ameisenhaufen der Ängste erst einmal zur Ruhe zu bekommen und langfristig wieder mehr Gewicht auf den erlebten Moment zu lenken.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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