Über Hitze, Maske und ein sehr privates Thema

Deutschland schwitzt! Und wie! Die Hundstage haben uns fest im Griff. Teilweise klettern die Temperaturen hoch auf 40 Grad. Das ist für ganz viele Betroffene, die an einer Angststörung leiden nicht wirklich angenehm. Bei vielen Menschen sind extrem heiße Temperaturen mit Angst- und Panikattacken verknüpft. Schon der Blick auf die Wetterprognosen dürfte den Blutdruck hochjagen und für Unruhe sorgen.

 

Obwohl es klar ist, dass die Hitze nicht lebensbedrohlich ist, sorgen sich viele Menschen mit Angst- und Panikattacken über ihre Gesundheit. Da die hohen Temperaturen Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf-System des Menschens hat, reagiert der Körper ganz anders. So beschleunigt sich der Herzschlag, der Blutdruck schnellt höher und wir beginnen mehr zu schwitzen, damit unsere Körpertemperatur im "Soll" bleibt.  Diese körperlichen Veränderungen empfangen die feinen Antennen der "Phobiker" sofort und bewerten sie sofort als "Alarmstufe-Rot". Die Symptome wie "schneller Herzschlag, Schwitzen und Co erinnern an erlebte Panikattacken. So wird der Startknopf "Angst vor der Angst" gedrückt und der Betroffene steckt mitten im Sog der angstauslösenden Gedanken.  Dazu steigert sich die Angst vor der Angst noch, wenn bei den extremen Temperaturen "Mund- und Nasenabdeckungen" getragen werden müssen. Viele glauben sie müssen ersticken.

 

Einige Tipps:

  • Es ist absolut in Ordnung bei den extremen Temperaturen, wie immer es möglich ist, den einen oder auch gleich mehrere Gänge zurückzuschalten. Vielleicht auch eine Idee einmal wieder an einem kühlen Ort oder im Schatten ein Buch zu lesen oder ein Hörbuch zu hören.
  • Viel trinken! Ungekühlte Getränke , aber auch Tees helfen verlorene Flüssigkeit wieder aufzufangen. Ich persönlich liebe Ingwertee mit frischer Zitrone und Minzblättern - mit etwas Honig gesüsst.
  • Es ist herrlich sich eine kurze nasse Abkühlung mit Wasser in einer Sprayflasche zu verschaffen - oder auch einfach einen nassen Lappen auf Stirn, Beine  etc. zu legen. In Drogeriemärkten gibt es auch fertiges Wasserspray zu erwerben. Wird das im Kühlschrank gelagert, ist das doppelt erfrischend
  • Sich nicht einzureden keine Luft zu bekommen. Auch in der heißen Luft ist genug Sauerstoff vorhanden.
  • Die Panikattacke bei Hitze ist dieselbe Panikattacke, die Du auch z.b. im Bus, im Flugzeug, Auto, oder sonstwo erlebst. Sie ist nicht gefährlicher oder anders.

Es ist wirklich wichtig selbst zu erkennen, dass sich nicht alle Gedanken und Sorgen um die hohen Temperaturen drehen müssen. Denn genau mit der Dominanz als Thema des Tages entsteht der Stress, der die Symptome hervorruft. 

 

Und nun etwas Privates:

Ich bin sehr betroffen, dass ein so wundervoller Mensch in dieser Woche verstorben ist. Sie war noch viel zu jung und alles ging so grausam schnell. Wir haben uns vor einigen Jahren über diese Seite kennengelernt und uns im Oktober 2017 persönlich getroffen. ich habe es immer als eine sehr besondere Begegnung gesehen, denn sie hat primär unter einer Sozialphobie gelitten. Es war für sie ein ganz schwerer Schritt sich auf neue Menschen so nah einzulassen. Für mich war dieses Vertrauen, welches sie mir damals geschenkt hatte von einem so großen Wert.

 

Es wurde ein ganz besonderes Erlebnis, dieses erste Treffen von uns,  und ich erinnere mich noch an die gemeinsamen Stunden, die wirklich richtig postiv verliefen und wir viel gelacht hatten. Sie war ein Mensch, der jeden Raum heller machte. Vor vielen Monaten hatte sie über die Plattform YouTube begonnen über ihr Leben zu erzählen. Mitten ins Herz traf sie sicherlich immer, wenn sie so reflektiert und unbeschreiblich ehrlich auch über ihr eigenes Menschsein berichtete. Ihre Ehrlichkeit auch zu ihren Schwächen, Fehlern  zu stehen war bewundernswert.

 

Sie hat vielen Menschen, die unter einer Sozial-Phobie leiden unfassbar viel mitgegeben. Mit einem so unbeschreiblichen Engagement nahm sie "uns" alle mit, als sie mit ihrem Rucksack voller Ängste ein Konzert ihrer Lieblingsband "Within Temptation" besuchte oder im letzten Jahr dann  "Wacken" unsicher machte. Für sie war es ihre persönliche Reise zum Mond und mir standen damals beim Zusehen Tränen in den Augen. Ich war mit viel "Begeisterung" dabei und fieberte bei ihren Unternehmungen kräftig mit. Es ist sicherlich nicht leicht in einer solch "munteren" und "nahen" Weise zu einem imaginären Publikum zu reden. Ich werde sie und ihrer kesse Lippe sehr vermissen.

 

https://www.youtube.com/c/NicoleLahr/featured

 

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