Wenn die Psyche im Lockdown festhängt

Wenn die Psyche im Lockdown festhängt

 

Die Psyche rückt mehr und mehr ins Rampenlicht, je länger die Corona-Pandemie mit ihren Einschränkungen andauert. Es trifft nicht nur die Menschen, die ohne diese Extrem-Situation schon Schwierigkeiten haben und unter psychischen Einschränkungen gelitten haben. Umso mehr trifft es jetzt auch weitere Gruppen, die unter Zukunftssorgen, Isolation und Sorgen um die Gesundheit der Familie leiden. Noch ist unklar, wie tiefgreifend die Langzeitschäden in der Gesellschaft sein werden – hier ist auch die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen im Fokus. Aus ersten Studien ist zu entnehmen, dass psychische Störungen wie Depression, Angststörungen und Sucht zunehmen. Ebenso sitzt die Sorge tief möglicherweise auch selbst am Corona-Virus zu erkranken. Eventuelle Folgeschäden – auch nach überstandener Covid-19-Erkrankungen werden auch diskutiert. Es gibt Untersuchungen, dass Covid-19-Patienten nach überstandener Krankheit vermehrt unter Angststörungen/Depressionen leiden.

 

Denn gerade die Menschen, die schon unter einer psychischen Erkrankung vor dem Start der Pandemie gelitten haben, trifft es aktuell besonders hart. Zwar wurden viele Menschen während des ersten Lockdowns durch eine Welle der Solidarität mitgetragen und haben diese Phase relativ gut überstehen können, bedeutet der erneute Lockdown für viele, dass es wieder neue oder stärkere Stressfaktoren zu bewältigen gilt. Einschränkung in der Bewegungsfreiheit oder auch eine soziale Abgrenzung – also das Fehlen zwischenmenschlicher Begegnungen lassen das Stressniveau einiger Menschen erheblich ansteigen.

 

Seit Wochen verschärft sich die Pandemie – auch global – die Lage. Eine schlechte psychische Gesundheit ist stark mit sozialen und wirtschaftlichen Umständen verbunden, wie Leben in Armut, minderwertige Arbeit, Arbeitslosigkeit und schlechten Wohnraum.

 

Es wundert daher nicht, dass viele Menschen aus dem „Lockdown“ ausbrechen wollen und sich wieder ein Stück mehr „Normalität“ wünschen. Die News über den riesigen Besucheransturm der einschlägigen Skigebiete zeigen, dass die „müden Seelen der Lockdowner“ Beschäftigung und Ablenkungen einfordern und hier von der Politik nachgebessert werden muss. Besonders durch Kommunikation und der Überlegung, was ist auch trotz der Pandemie momentan möglich sein könnte, um mehr Lebensqualität zu erhalten.

 

 

Was also können wir tun, um durch die schwierige Zeit zu kommen.

 

  • Isolation brechen und Wege suchen um in Kontakt zu bleiben

  • Stressmanagement mit Routinen im Alltag entwickeln

  • regelmäßiger Schlaf sowie Spaziergänge an frischer Luft

  • sich die Belastung ruhig eingestehen und Hilfe suchen, wenn die Gedanken festhängen

  • Musikhören, Bücherlesen oder Kreativ werden
  • sich über seriöse Nachrichtenquellen Informationen beschaffen
  •  bei häuslicher Gewalt den Kontakt zu Beratungsstellen suchen

 

Letztendlich ist es der Mensch selbst, der für sich Entscheidungen trifft und gerade aktuell treffen muss. Gebe ich mich der Angst und Panik hin und ruiniere auch so meine psychische und physische Gesundheit oder mache ich das nicht.

 

Ich wünsche allen meinen Lesern noch ein gutes, neues Jahr 2021! 

 

 

 

 

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